Interview mit

EX-Sportchef

Christian Haslgruber

In der Winterpause legte Christian Haslgruber sein Amt als Sportlicher Leiter bei der Union Thalheim zurück, Fritz „Giovanni“ Pflug folgte ihm nach. Nach der Saison 2009/2010 in der Bezirksliga Süd ging die Ära von Haslgruber offiziell zu Ende. Im Interview blickt er noch einmal auf sechs erfolgreiche Jahre zurück und verrät, warum er und der neue Trainer, Ralf Dotter, eine andere Auffassung von Fußball haben.

Frage: Christian, von 2004 bis 2010 hast du mit großem Einsatz die Geschicke der Union Thalheim geleitet. Wie sieht deine Bilanz aus?

Haslgruber: Positiv, denn das Ziel, das wir uns gesteckt haben, wurde erreicht: Wir haben den Verein in der Bezirksliga etabliert und viele junge, wilde Spieler zu Kampfmannschaftspielern geformt. Auch im Nachwuchs sind wir sehr gut aufgestellt – von der U16 bis zur U9. Die Früchte der Arbeit werden aber erst dann geerntet, wenn der eingeschlagene Weg auch in Zukunft fortgesetzt wird.

Frage: In den vergangenen sechs Jahren gab es viele Zu- und Abgänge und viele schöne Momente. Was sind deine schönsten Erinnerungen?

Haslgruber: Von 2004 bis 2010 haben wir zwischen 45 und 50 Spieler verpflichtet, einige sind noch beim Verein, viele sind weg. So ist der Fußball. Stolz bin ich vor allem darauf, die richtigen Leute nach Thalheim geholt zu haben – mit Franz Ploier hatten wir den goldrichtigen Trainer. Einzigartig ist die gute Gemeinschaft und der Zusammenhalt innerhalb des Vereins.

Frage: Worauf bist du besonders stolz?

Haslgruber: Dass ich meinen Weg gegangen bin und mir von niemanden hinein reden hab lassen – auch wenn es nicht immer einfach war.

Frage: Wie siehst du die Zukunft von Union Thalheim?

Haslgruber: Bestimmt nicht negativ. Aber ich lasse mich überraschen, was die Zukunft bringt. Dass der Sportliche Leiter zugleich auch Trainer der 1b-Mannschaft ist, ist aus meiner Sicht nicht ganz optimal. Besser wäre eine Trennung dieser Positionen.

Frage: Mit Ralf Dotter wurde ein neuer Trainer verpflichtet. Ist er der richtige Mann?

Haslgruber: Ich wünsche Ralf alles Gute, ich bin mit ihm zwischenmenschlich immer sehr gut ausgekommen. Wir haben allerdings eine andere Auffassung von Fußball: Ich bin eher ein Verfechter der Offensive, Ralf ist ein Defensiv-Künstler. Aber bei der WM in Südafrika sieht man ja gerade, dass eine defensive Grundeinstellung eher zum Erfolg führt.

 
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